Sonntag, 18. November 2012

Martinimarkt Diessenhofen *** Grosses Gedränge

NEU: Martinimarkt Diessenhofen *** Am Sonntag war ein richtiges Gedränge 
(von Dieter Ritter) (18.11.2012)


Gedränge am Martinimarkt

Am Sonntag und Montag herrschte auf der Hauptstrasse und am
Obertor in Diessenhofen ein riesiges Gedränge.


Es war Martinimarkt. Das Angebot der rund 100 Stände war bunt und 
exotisch. Im „Duftschloss“ standen Dutzende ätherische Oele zur 
Auswahl, es gab türkischen Honig, handgestrickte Socken, exotische und 
heimische Gewürze und viele Verkaufsstände mit Spielsachen aus Holz, 
Blech oder Kunststoff. 

Seit rund zwanzig Jahren ist Sigi Michel aus Langwiesen, besser bekannt 
als „Trompetensigi“, beim Siegelturm mit seinem Flohmarkt. Immer mit 
dabei ist seine Lebenspartnerin Patrizia Gnädinger. „Wir sind seit 31 
Jahren verlobt“ erzählt Sigi stolz. 

Alle befragten Marktfahrer kommen seit vielen Jahren immer wieder nach 
Diessenhofen, wie zum Beispiel Uschi Menzato. Sie hat einen riesigen 
Stand mit Spielsachen und allerlei Kleinigkeiten. „Ich komme seit 40 
Jahren hierher“ erzählte sie. Wer sie sieht, kann es kaum glauben. 

„Meine Arbeit hält jung, und wenn man friert sowieso“ begründet sie ihr 
frisches Aussehen. Ihr Lebenspartner Rainer Senn hilft seit 24 Jahren mit. 
Menzato bedauert, dass Erich Milz als Marktchef zurücktritt. „Er war 
streng aber korrekt und hatte eine klare Linie“ lobte sie.

Viele Verpflegungsstände lockten mit Spezialitäten, welche zu hause 
kaum je auf dem Menuplan stehen. Sie verführten dazu, für einmal das 
Kalorienzählen zu vergessen. Es gab zum Beispiel Bananen in 
Schokolade, Döner Kebab, Schupfnudeln, Flammkuchen und die frisch 
zubereiteten Öpfelchüechli am Verkaufswagen von Familie Diriwächter 
aus Waltalingen. 

Das Restaurant Linde bot als Marktmenu Fonduestangen an, Pariserbrot 
am Stück mit geschmolzenem Käse. Die Pfadi Diessenhofen lud in ihr „Kafi 
Chleeblatt“ im Feuerwehrdepot ein. An etwa 50 Plätzen servierte sie 
warme Getränke und Selbstgebackenes. „Erstmals bieten wir dieses Jahr 
ein Frisch-Tee-Sortiment an“ erklärte Simone Bachmann, Pfadileiterin.

Tolle Stimmung herrschte auf der Viehwiese. Schön bemalte Bahnen mit 
phantasievollen Motiven lockten die Kleinsten. Eher für Teenager gedacht 
war die „X Factory“. Es handle sich um eine „Scheibenwischer-Bahn“ 
erklärte der Inhaber Reto Büttiker aus Schaffhausen. Die Fahrgäste sitzen 
an einer langen Reihe und rasen hin und her. 

Büttiker forderte über Lautsprecher zum Schreien auf. Wenn es laut 
genug war, gab es als Lohn eine Extrarunde. Erstmals in diesem Jahr 
konnten die Kinder den Rummelplatz am Montag bis spät in den Abend 
hinein geniessen, denn am darauf folgenden Dienstag war schulfrei, dank 
einem Weiterbildungstag für die Lehrpersonen.


Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter




Ein Karrussel für Schwindelfreie. Im Hintergrund die Scheibenwischer-Bahn „ X Factory“


Am Obertor herrschte riesiges Gedränge


von links: Patrizia Gnädinger und Sigi Michel zeigen Passanten ihre
ihre Kuriositäten


Besonders laut ging es auf der Scheibenwischer-Bahn „X Factory“ zu und her





(von Dieter Ritter) 19.11.2012

Die Finanzen bleiben im Lot!

NEU: Budget-Versammlung der Stadt Diessenhofen *** Uferplanung und Investitionen (von Dieter Ritter) 18.11.2012



Budget-Versammlung der Stadt Diessenhofen,
vom 16.11.2012


Rheinuferweg bleibt

An der Gemeindeversammlung vom Freitag informierte Stadtammann
Walter Sommer unter Anderem über die Uferplanung Untersee und Rhein.
164 Stimmberechtigte und einige Gäste kamen in die Rhy-Halle.


Für den Uferweg vom Rheinbad bis zum Gasthof Schupfen sei keine
Veränderung des heutigen Zustandes geplant, orientierte Sommer.
Ursprünglich war vorgesehen, die bestehende Mauer abzubauen (siehe
Textbox).

Er bat die Versammlung, von der Planänderung zustimmend Kenntnis zu
nehmen. Die Rheinuferplanung sei Sache des Kantons und eine
Konsultativ-Abstimmung auf Gemeinde-Ebene sei nicht zulässig, erklärte
Sommer die ungewöhnliche Formulierung des Antrags. Fredi Lier trat mit
einem Kurzreferat für die konsequente Renaturierung des Rheinufers ein.

Bevor der Kanton Änderungen am Rheinufer ausführe, soll in
Diessenhofen eine Orientierungsversammlung stattfinden, schlug Sommer
weiter vor. An dieser Versammlung sei über das Vorhaben abzustimmen
und das Resultat würde an den Kanton weitergeleitet. Die Versammlung
stimmte beiden Vorschlägen einstimmig zu.

Zwei Einbürgerungen

Die Einbürgerungen von Karlheinz Riedler und Mladen Javonic wurden mit
klarem Mehr gutgeheissen. Für Riedler stimmten 119 Ja und 32 Nein. Er
ist Bürger von Schaffhausen und bewohnt seit vier Jahren zusammen mit
seinem Schwiegersohn Urs Wenger ein Doppeleinfamilienhaus in
Diessenhofen. Er ist Rentner.

Für Javonic stimmten 112 Ja und 41 nein. Er wurde in Frauenfeld geboren
und wuchs in Diessenhofen auf. Javonic spielte in der ersten Mannschaft
des FC Diessenhofen. Er ist Hochfrequenz-Techniker und arbeitet bei der
Mowag Gmbh. Seine Eltern sind seit sieben Jahren Schweizer Bürger.

Neue Organisation für die Spitex

Der Stadtrat beantragte, dem Zweckverband Spitex Thurgau Nordwest
beizutreten. Markus Birk, Präsident der Spitex Region Diessenhofen,
beschrieb die Vorteile eines Zusammenschlusses. Damit sei die Spitex für
die steigenden Anforderungen besser gewappnet.

Als Beispiele führte er die Einführung der Palliative Care (Versorgung
unheilbar Schwerkranker und Sterbender) und vermehrte psychiatrische
Pflege an. Birk erwartet, dass der Zweckverband ab 2013 funktioniert.
Birk erntete Applaus für seine Ausführungen.

„Der Zusammenschluss bringt dank gemeinsam genutzten Ressourcen
auch Kosteneinsparungen. Diese heben sich mit den Mehrkosten auf,
welche als Folge der zusätzlichen Anforderungen im kantonalen
Gesundheitswesen zu erwarten sind“ ergänzte Walter Sommer.

Das Verbandsgebiet umfasst nebst Diessenhofen auch Basadingen-
Schlattingen, Eschenz, Mammern, Schlatt, Steckborn und Wagenhausen.
Der Beitritt und die Statuten wurden ohne Gegenstimme angenommen.

Zurückhaltung bei den Investitionen

Der Voranschlag für 2013 sieht einen Ertragsüberschuss von 25‘300
Franken vor. Der Steuerfuss bleibt bei 47 Prozent, nachdem er 2011 um
zwei Prozent gesenkt werden konnte. Der Abschreibungsbedarf ist als
Folge des Sporthallenbaus gestiegen. 2013 sind Abschreibungen von
730‘000 Franken vorgesehen.

320‘000 Franken werden 2013 netto investiert. „Wir werden die
Nettoverschuldung rasch abbauen“ begründete Walter Sommer die
Zurückhaltung bei den Investitionen. 280‘000 Franken sind für einen
Umbau des Schwimmbades Rodenbrunnen vorgesehen. Die alte und
inzwischen zu kleine Küche wird ersetzt und eine Kühlzelle wird
eingebaut.

Aus einem Teil des Vorplatzes entsteht ein Wintergarten. Es ist die letzte
Etappe der Gesamtsanierung des Rheinbades. Die Versammlung
genehmigte den Voranschlag einstimmig.

zitat:

Uferplanung Untersee und Rhein

Im vergangenen Jahr veröffentlichte das Thurgauer Amt
für Raumplanung Massnahmen zur Ufergestaltung von
Untersee und Rhein. Eine davon sah die Renaturierung
des Rheinufers vom Rheinbad Diessenhofen bis zum
Restaurant Schupfen vor.

Dort verläuft heute ein Spazierweg, entlang einer
Ufermauer. Die Gemeindeversammlung vom 12. April
dieses Jahres beschloss auf Antrag von Gerold Brütsch,
Präsident der Pontoniere, die Rheinuferplanung sei an
der nächsten Versammlung erneut zur Sprache zu bringen.

Die Pontoniere Diessenhofen und zwei Landwirte reichten
in der Folge je eine Eingabe ein. Sie enthielten die
Forderung, den Weg und die bestehende Mauer zu
erhalten. Am 6. Juni verhandelten die Pontonieren und eine
Delegation des Stadtrates von Diessenhofen mit einem
Vertreter des Amts für Raumplanung.

Der Plan wurde in der Folge geändert. Der Weg und die
Mauer bleiben bestehen. Langfristig plant der Kanton, das
Rheinufer für Wanderer und Velotouristen aufzuwerten,
zum Beispiel mit einem Rastplatz und mit einer kleinen
Fähre über den Rhein.


Dieter Ritter (dr)
© Text und Fotos von Dieter Ritter



Der Weg an der Ufermauer wird den Spaziergängern und zum Treideln (ziehen der Waidlinge)
noch lange zur Verfügung stehen


Der Sitzplatz vor dem Badi-Haus wird teilweise zum Wintergarten


Walter Sommer, Stadtammann von Diessenhofen, heisst die Neuzuzüger herzlich willkommen


Teilen